Schützenverein Essen (Oldb) e.V.
Es sind nur noch 29 Tage bis zum   Schützenfest!
Geschichte/1946-1951
 

Ein neuer Anfang 1946 bis 1951.

Zum Ende des II. Weltkrieges, aus dem viele Schützenbrüder nicht mehr zurückgekehrt sind, war zwar der Vorstand von 1939 noch weiterhin im Amt, aber das Schützenwesen in der Gemeinde Essen faktisch nicht mehr vorhanden.
Die strengen Verordnungen der Alliierten im Zusammenhang mit der Kapitulation untersagten jegliche Veranstaltungen mit auch nur im entferntesten "militaristischem" Hintergrund. Der Besitz und die Nutzung von Gewehren und Schussapparaten jeglicher Art war strengstens untersagt.
So fand auch im Jahre 1946 noch kein Schützenfest in Essen statt. Sicherlich hegten aber schon viele Schützenbrüder den Wunsch, das Schützenfest doch bald wieder in althergebrachter Weise zu feiern.
Erschwerend kam hinzu, dass die Militärverwaltung der Alliierten das Gelände "Dieckhaus Höhe" seit 1945 beschlagnahmt hatte und eine zivile Nutzung untersagt war. Die offizielle Rücknahme der Beschlagnahmung erfolgte erst im Jahre 1950, was dann zu neuen Problemen führte, die an anderer Stelle behandelt werden.
Trotz dieser erschwerten Umstände erwachte im Jahre 1947 das Schützenwesen in Essen wieder zu neuem Leben. So trafen sich die Schützenbrüder im Sommer 1947 auf dem Hof des Bauern Koldehoff in Bokel, um ein wohl einmaliges Schützenfest zu feiern. Aufgrund des noch gültigen Schusswaffenverbots wurde der König mittels der Benutzung eines, mit einer Bleikugel beschwerten Federbolzens ermittelt. Mit diesem Federbolzen warf man nach der Zielscheibe. Der Gastwirt Gustav Gravenhorst errang auf diese ungewöhnliche Art als bester "Werfer" die Königswürde, seine Königin wurde Lissi Pölking.
 
Auch im Jahre 1948 hatte sich die Lage noch nicht wieder normalisiert. Trotzdem fand das Schützenfest wiederum auf dem Hof Koldehoff statt. In diesem Jahr wurde der König, einmalig in Essen, mit der Armbrust ausgeschossen. Den besten Schuss tat Franz Westendorf, der sich Lisa Meyering zur Königin erwählte.
 
Im Jahre 1949 hatte sich mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland und der Aufhebung des Besatzerstatus durch die Alliierten die politische Lage so weit normalisiert, dass auf dem Schützenfest, welches nun erstmals wieder auf "Dieckhaus Höhe" abgehalten wurde, der Königsschuss mit einem "richtigen" Gewehr abgegeben werden konnte. Gerhard Vorwold und seine Frau Ida geb. Brüggemann waren das erste Königspaar nach zehn Jahren auf "Dieckhaus Höhe".
 
Da der Verein wieder wuchs und gedieh, beschloss der Vorstand nunmehr die Einführung eines ordnungsgemäßen Kassenbuches, das der Kassierer zu führen und jährlich zur Prüfung vorzulegen hatte.
 
Als im Jahre 1950 offiziell die Beschlagnahmung von "Dieckhaus Höhe" aufgehoben wurde, konnte noch niemand ahnen, dass sich hieraus in den nächsten Jahren noch ein unseliger Streit entwickeln würde. Allerdings standen für die Schützenbrüder die Jahre 1950 bis 1952 doch mehr im Zeichen der Vorbereitungen auf das anstehende 1OO-jährige Vereinsjubiläum, über das nachfolgend berichtet wird.
 
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aus: Schützenverein für die Gemeinde Essen e.V. 1852 - 2002;
Verlag: Friedr. Schmücker, 49624 Löningen, 2002; S. 60ff
 


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